Schlechte Stimmung im Herbst

Wenn graue Nebel wallen – In einem Interview verrät Fernsehärztin Dr. med. Antje-Katrin Kühnemann, was Sie gegen die schlechte Stimmung im Herbst unternehmen können

Jetzt ist es wieder so weit. Der November hat Einzug gehalten und mit ihm die scheinbar ständige Dunkelheit. Bei vielen Menschen sinkt die Stimmung und sie fühlen sich schlapp und auch ein bisschen traurig. Doch das muss nicht sein. Fernsehärztin Dr. med. Antje-Katrin Kühnemann verrät im Interview, wie Sie trotz Dunkelheit glücklich durch die kalte Jahreszeit kommen.

Was ist eine Herbstdepression?
Dr. Antje-Katrin Kühnemann: Man spricht weniger von Herbst-, mehr von Winterdepression, weil das Licht die entscheidende Rolle spielt. Wenn die Nächte länger und die Tage kürzer werden, führt die zunehmende Dauer der Dunkelheit zu einer erhöhten Bildung des “Schlafhormons” Melatonin. Gleichzeitig wird es durch den Lichtmangel weniger abgebaut. Durch diese Ansammlung ist das Gleichgewicht zum Serotonin, dem “Glückshormon”, gestört.

Die typischen Symptome bei Menschen, die auf diese Gleichgewichtsstörung empfindlich reagieren, heißen: Bin dauernd müde, kann dauernd schlafen, und ich habe immer Heißhunger, vor allem auf Süßes. Dazu kann dann die Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmung kommen, die Winterdepression. Der “Herbst-Blues” ist dafür der Beginn. Der Unterschied zur echten Depression: Diese Patienten können schlecht schlafen und sie haben kaum Appetit.

Wer ist besonders anfällig für eine Winterdepression?
Dr. Antje-Katrin Kühnemann: Anfällig sind sensible Menschen, die auch sonst eher zu Verstimmungen neigen und auf Lichtmangel empfindlich reagieren. In Lebenskrisen und anderen Phasen seelischer Belastung kann der Lichtmangel der Tropfen sein, der aus der depressiven Verstimmung eine deutlichere Winterdepression macht.

Was kann man dagegen tun?
Dr. Antje-Katrin Kühnemann: Winterdepression ist auch unter dem Namen “SAD” bekannt. Die Abkürzung steht für “saisonal abhängige Depression”. Sie taucht in den dunklen Monaten, also von Oktober bis März auf. Wer stärker unter Winterdepression leidet, sollte genau planen. Denn Licht ist das Hauptmittel gegen die Winterdepression, weil es die Melatonin-Produktion hemmt. Deshalb sollten Betroffene so viel wie möglich noch bei Tageslicht nach draußen gehen. Die Mittagspause sollte beispielsweise zum Spaziergang genutzt werden. Neben Licht hilft auch Bewegung, natürlich am besten an der frischen Luft. Wer kann, sollte seinen Urlaub in die dunkle Jahreszeit legen und in sonnige Länder fahren.

Süßes tut gut, weil Serotonin, das Glückshormon, das munter macht, zwar nicht aus Zucker gebildet wird, aber sein Transport zum Gehirn besser erfolgt. Serotonin selbst entsteht aus Eiweiß-Vorstufen, beispielsweise enthalten in Käse oder Milch. Das alte Hausmittel Milch mit Honig findet so eine mögliche Erklärung und es ist einer der vielen Gründe, warum Schokolade glücklich machen kann. Nur leider, leider macht das alles dick und dann ist man noch unglücklicher. Dem Süßhunger sollte man also nur begrenzt nachgeben.

Wenn das alles nicht reicht und der Arzt bestätigt, dass es sich nicht nur um eine einfache Verstimmung, sondern um eine Winterdepression handelt, können auch spezielle Lampen verordnet werden. Sie sollen 10.000 Lux haben. Man schaut am Morgen etwa 40 Minuten hinein. Der Reiz auf der Netzhaut der Augen löst die Signale aus, die ans Gehirn weitergegeben werden und die Melatonin-Produktion bremsen, damit Serotonin wieder ausreichend wirken kann. Diese speziellen Lampen schaden den Augen und der Haut nicht. In der Regel wird diese Behandlung auch von den Krankenkassen bezahlt. Man muss das mit der Kasse vorher klären.

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